Dienstag, 29. Mai 2012

Unsere Vorträge (II): Smart gespart?

Es hat sich bald ausgedreht - das Rad im schwarzen Kasten im Keller, das mal mit mehr, mal mit weniger Schwung unseren Stromverbrauch registrierte. Abgelöst wird es von "Smart Metern" - kleinen, vornehmlich weißen, Kästen im zeitgemäß digitalen Look. Von ihnen werden wahre Wunder erwartet: Sie sollen das Fundament sein auf dem Weg in die Energiewende, zu den intelligenteren Stromnetzen und nicht zuletzt zu mehr Energieeffizienz. Es lastet also ein ganz schön hoher Druck auf ihnen ...

Ob sie diesem gerecht werden, ist natürlich noch völlig unklar. Erste Zweifel gibt es bereits, aber die kümmern uns zunächst wenig. Wir widmen uns allein dem Thema Energieeffizienz. Vorteil der Smart Meter ist nämlich, dass sie wesentlich kommunikationsfreudiger sind als ihre schwarzen Vorgänger. Ob über PC oder Displaymodul an der Wohnzimmerwand, der aktuelle Stromverbrauch ist jederzeit einsehbar, vergleichbar - also kontrollierbar. Aber macht uns das zu sparsameren, ja zu cleveren Stromnutzern? Der Möglichkeiten gäbe es ja viele: effizientere Geräte anschaffen, Standby vermeiden, unnötige Verbraucher abschalten, Stromnutzung in günstigere Zeiten verlagern, und und und ...

Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt unter der Leitung des Fraunhofer Instituts für solare Energiesysteme (ISE) hat sich über Jahre damit beschäftigt. "Intelliekon - Nachhaltiger Energiekonsum durch intelligente Zähler‐, Kommunikations‐ und Tarifsysteme" heißt der etwas sperrige Name. Drei Forschungseinrichtungen, neun Stadtwerke (davon sogar eins in Österreich), ein Messgerätehersteller und aproxima haben über ein gutes Jahr hinweg ausgewählte Verbraucher dabei beobachtet, wie sie ihre Smart Meter nutzen - und wie viel Strom sie am Ende gespart haben.

Die Ergebnisse sind in keine Richtung einfach interpretierbar. Stattdessen regen sie zum Nachdenken an. Und bilden den Ausgangspunkt für fruchtbare Diskussionen darüber, wie wir in Zukunft zu mehr Energieeffizienz anreizen können.

Der Vortrag ist Teil unserer Veranstaltung "Blicke auf das Wesentliche 2012". Am 15. Juni im Kunstturm zu Weimar. Sie ist offen für alle und besteht aus vier weiteren Vorträgen. Mehr dazu finden Sie in unserer Einladung.

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